Juli 2022

Büchertipps:

Heidi Rehn; Die Buchhandlung in der Amalienstraße

Der Krieg steht bevor. Düstere Zeiten brechen an. Zwei Buchhändlerinnen setzen für ihre Überzeugungen alles aufs Spiel. München, 1913. Für Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit der jungen Buchhalterin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Die rebellische Elly und die wissbegierige Henni diskutieren angeregt über Emanzipation und engagieren sich für Frauenrechte, aber bald verdunkeln die heraufziehenden Wolken des Ersten Weltkriegs ihren Horizont. Vermehrt kontrollieren die Zensuragenten des Kaiserreichs der Buchhandlung und bedrängen die jungen Buchhändlerinnen. Als schließlich Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten.

Judith Taschler; Über Carl reden wir morgen

Fast hat man sich in der Hofmühle damit abgefunden, dass Carl im Krieg gefallen ist, als er im Winter 1918 plötzlich vor der Tür steht. Selbst sein Zwillingsbruder Eugen hätte ihn fast nicht erkannt. Eugen ist nur zu Besuch, er hat in Amerika sein Glück gesucht und vielleicht sogar gefunden. Wird er es mit Carl teilen? Lässt sich Glück überhaupt teilen? Judith W. Taschler hat einen großen Familienroman geschrieben. Über drei Generationen verfolgen wir gebannt das Schicksal der Familie Brugger, deren Leben in der Mühle vor allem die Frauen prägen. Das einfühlsame Porträt eines Dorfes, ein Buch über Abschiede und die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, über den Krieg und die unstillbare Sehnsucht nach vergangenem Glück.

Volker Widmann; Die Molche

Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland: Als Zugezogener hat der 11jährige Max es schwer, Freunde zu finden. Daher sind er und sein verträumter Bruder die idealen Opfer für eine Bande derber Dorfjungen. Und so schauen alle zu, wie Max’ Bruder eines Tages in die Enge getrieben wird, der Erste einen Stein wirft, dann ein Stein nach dem anderen fliegt. Der Junge stirbt. Auch Max hat zugesehen und aus Angst nicht geholfen. Von den Erwachsenen wird die Tat schnell als Unfall abgetan. Wieder ist Max, der mit niemandem über seine Einsamkeit und die Quälereien sprechen kann, mit seinen Gefühlen allein. Wie die anderen Kinder versteht auch Max die Erwachsenen nicht: die tüchtigen Mütter, die unnahbaren Väter, ihre unberechenbare Härte gegenüber den Kindern, ihr Schweigen, wenn es um die Vergangenheit geht, ihr Wegschauen bei Konflikten. Geplagt von seiner Schuld und dem Schmerz über den Verlust seines Bruders, flüchtet er sich in seine Streifzüge in die Umgebung des Dorfes, in seine Beobachtungen der Natur, deren Schönheit ihm Trost spendet. So wie die Molche. Seine Entdeckungen lenken Max ab, bis er schließlich doch zwei Freunde findet und Marga. Gemeinsam beschließen sie, gegen die Bande vorzugehen.

S.A. Cosby; Die Rache der Väter

Obwohl Ike seinen Sohn und dessen Homosexualität nie wirklich akzeptiert hat, ist er nach dessen gewaltsamen Tod am Boden zerstört. Dereks Vater Buddy Lee, der ebenfalls mal im Gefängnis saß, ging es mit seinem Sohn nicht anders. Er hat noch immer Kontakte zur Unterwelt und will um jeden Preis herausfinden, wer Derek auf dem Gewissen hat. Also machen sich Ike und Buddy Lee gemeinsam auf die Suche nach den Mördern und den Fehlern der Vergangenheit, immer in der Hoffnung, ihren Söhnen wenigstens im Tod Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Förderverein Gemeindebücherei Lindlar e.V.